Schulanfangsphase (SAPH)

Im Grundschulteil der Pestalozzi-Schule wird das Lernen in der Schulanfangsphase jahrgangsübergreifend organisiert und erfolgreich umgesetzt. Dadurch knüpfen unsere Schülerinnen und Schüler an ihre altersgemischten Gruppenerfahrungen in der Kita und in ihrem sozialen Umfeld an. Die neu eingeschulten Erstklässler erhalten vom ersten Schultag an ein Patenkind der 2. Jahrgangsstufe zur Seite gestellt. So können sich die Schulanfänger/innen leichter in das Schulleben einfinden. Dieser wesentliche Aspekt wird durch einen weiteren entscheidenden Vorteil des jahrgangsübergreifenden Lernens ergänzt: Die jahrgangsälteren Mitschüler/innen können bereits grundlegendende Organisations- und Arbeitsformen aufzeigen und in den Unterricht einbinden. Helfen und Hilfe geben, Anleiten und Anregen sind neben den vielfältigen sozialen Erfahrungsmöglichkeiten in einer jahrgangsübergreifenden Lerngruppe wesentliche Elemente des Lerngeschehens. Die Kooperationsfähigkeit sowie die Selbst- und Sozialkompetenz unserer Schülerinnen und Schüler wird gezielt gefördert. Dabei ist von großer Bedeutung, dass jedes Kind innerhalb der Schulanfangsphase verschiedene Rollen und Positionen erfahren kann. Die Erstklässler/innen werden in der jahrgangsübergreifenden Lerngruppe im zweiten oder dritten Schulbesuchsjahr die Erfahreneren und können dann mit großer Freude ihre Patenrolle gestalten.

Organisation

Der einzügige Grundschulzweig der Pestalozzi-Schule ist seit seiner Gründung 1995 integrativ ausgerichtet. In den zwei Lerngruppen der Schulanfangsphase lernen jeweils 20 Kinder gemeinsam und jahrgangsübergreifend, davon bis zu 5 Kinder pro Klasse mit einem festgestellten sonderpädagogischen Förderbedarf. Jede Lerngruppe setzt sich in etwa zur Hälfte aus Kindern der 1. und 2. Jahrgangsstufe zusammen. Entsprechend des Berliner Schulgesetzes können Schülerinnen und Schüler bei einem entsprechenden Förderbedarf ein 3. Schulbesuchsjahr in der Schulanfangsphase verbleiben, sodass auch 1 bis 2 Kinder im 3. Schulbesuchsjahr zu den Lerngruppen der Schulanfangsphase in der Pestalozzi-Schule zählen können.

Die beiden Lerngruppen unserer Schulanfangsphase – 1/2 a und 1/2 b – werden von jeweils einem festen Lehrerinnen-Erzieherinnen-Team unterrichtet. Die sonderpädagogischen Integrationsstunden und die Erzieherstunden sind so auf den Stundenplan verteilt, dass ein Großteil der Unterrichtsstunden durch 2 Pädagogen geplant und unterrichtet wird.

Unterstützend wird bei Bedarf die Schulstation in die pädagogische Arbeit der jahrgangsübergreifenden Schulanfangsphase eingebunden. Neben den klasseninternen Absprachen der Pädagoginnen finden regelmäßige gemeinsame Teambesprechungen statt. Eine kollegiale Förderplanung für Kinder mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf ist fester Bestandteil der Teamarbeit.

Lernen und Fördern

Eine kontinuierliche Erfassung des Lernstands jedes einzelnen Kindes in der Schulanfangsphase ist die Grundlage für die Erstellung der individuellen Lernangebote und Lernziele. Dabei steht eine prozessorientierte Sichtweise des Lernens im Vordergrund, die über die Erfassung der Lernausgangslage (LauBe) in den ersten Wochen der Schulanfangsphase hinausgeht. Der Lernstand wird unter anderem über folgende Verfahren erfasst: HSP 1-2, Stolperwörter-Lesetest sowie unterrichtsimmanent mit den entsprechenden Lehrwerken des Unterrichtsfaches. Dabei sind die gemeinsamen Teamabsprachen und Förderpläne, die kollegiale Unterrichtsplanung sowie die enge Zusammenarbeit zwischen Lehrerinnen und Erzieherinnen ein wesentlicher Baustein für die erfolgreiche Umsetzung der Lernstandserfassung in Lernziele, differenzierte Unterrichtsaufgaben und Lernanforderungen.

Konzeptschrift SAPH