Leitsatz:
„In der Unterstufe des Förderzentrums Pestalozzi-Schule finden Schüler mit diagnostizierter Lernbehinderung ab Klassenstufe 3 Aufnahme. Sie werden mit ihren persönlichen Stärken und Schwächen angenommen und im Rahmen ihrer individuellen Voraussetzungen in kleinen Lerngruppen intensiv gefördert.“
Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Schwerpunkt Lernen können im Anschluss an die Schulanfangsphase in die dritte Klasse des Förderzentrums Pestalozzi-Schule aufgenommen werden. Sie erhalten eine besonders intensive, sonderpädagogische Betreuung in kleinen Lerngruppen. Dabei stehen die individuellen Voraussetzungen und Möglichkeiten des einzelnen Schülers im Mittelpunkt der pädagogischen Arbeit. Ausgehend von persönlichen Stärken und Schwächen wird ein individuelles Förderkonzept für jeden Schüler erstellt, welches im Klassenverband umgesetzt wird. Rhythmisierung und Öffnung des Unterrichts bilden die Basis für differenzierende Arbeitsstrukturen. Ein enger personaler Bezug zwischen Lernenden, Lehrenden und Eltern/Erziehern sind wesentliche Voraussetzungen einer vertrauensvollen Zusammenarbeit. Eine enge Vernetzung mit den Erziehern/Erzieherinnen aus dem Hortbereich und den Mitarbeitern der Schulstation/Schulsozialarbeit wird angestrebt, um besonders in Erziehungsfragen über den Unterricht hinaus zu kooperieren.
Als Förderschwerpunkte kommen in Betracht:
- Grob- und Feinmotorik
- Wahrnehmungsfähigkeit und Differenzierungsleistungen
- Aufmerksamkeit und Konzentration
- Kommunikationsfähigkeit und sprachliches Handeln
- Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl und realistische Selbsteinschätzung
- Soziales Handeln
- Motivation und Lernfreude
- Entwicklung eigener Lernstrategien
- Entwicklung von Verantwortung für den eigenen Lernprozess
Die Förderung findet unterrichtsimmanent unter Berücksichtigung ganzheitlicher Förderansätze statt. Die Prinzipien der Handlungs- und Bewegungsorientierung stehen im Vordergrund.
Der Unterricht ist so angelegt, dass er die Handlungsfähigkeit der Schüler im Alltag unterstützt, eine zunehmende Verselbständigung ermöglicht und lebenspraktische Aspekte einbezieht. Die Arbeit an außerschulischen Lernorten und eine verstärkte Projektorientierung sind in diesem Sinne erwünscht.
Der Unterricht findet in einem Lernumfeld statt, das den besonderen Bedürfnissen lernbehinderter Schüler gerecht wird. Die Klassenräume sind entsprechend gestaltetet und ausgestattet. Sie laden zu entdeckendem Lernen ein und bieten gleichzeitig Orientierung im Lernprozess. Durch die Rhythmisierung des Unterrichtsvormittags findet der Unterricht in einer entspannten Lernatmosphäre statt, in der Arbeitsphasen und Pausenzeiten nach den Bedürfnissen der Gruppe geregelt werden können.
Das schulische Lernen wird von einer ständigen Lernprozessbeobachtung begleitet, die es ermöglicht, den individuellen Lernstand eines Schülers zu erheben und diesen zur Grundlage der weiteren Förderplanung zu machen. Im Lehrerteam werden regelmäßig Förderpläne erstellt und ihre Realisierung beraten. Die Umsetzung und der Erfolg der geplanten Förderschritte werden regelmäßig überprüft.
Vernetzungsmöglichkeiten innerhalb des Förderzentrums werden genutzt. Sie sind sowohl als klassenübergreifende Modelle als auch zwischen dem Grund- und Sonderschulzweig des Förderzentrums möglich. Besonders geeignet sind hierfür gemeinsame Projekte.
Eine Aufnahme von Schülern und Schülerinnen mit den Förderschwerpunkten „Geistige Entwicklung“ sowie „emotional-soziale Entwicklung“ ist nach Rücksprache mit dem unterrichtenden Lehrerteam möglich. Sie kommt in Betracht, sofern der allgemeine Lernprozess und der soziale Frieden innerhalb der Lerngruppe nicht gefährdet werden. Damit überprüft werden kann, ob eine Aufnahme tatsächlich sinnvoll ist, werden angemessene Probezeiten vereinbart, die in ein abschließendes Beratungsgespräch münden.
Intentionen und Ziele für die Arbeit in den Klassen 3-6:
- Aufbau motorischer und sensorischer Voraussetzungen für schulisches Lernen
- Aufbau emotional-sozialer Kompetenzen
- Aufbau kommunikativer und sprachlicher Kompetenzen
- Aufbau von Lernfreude und Motivation gegenüber schulischen Inhalten
- Grundlagenförderung im Bereich des Schriftspracherwerbs
- Grundlagenförderung im Mengenverständnis und elementaren Rechen-fertigkeiten
- Aufbau von Umweltverständnis und Alltagskompetenzen
- Entwicklung von Selbständigkeit und eigenen Lernstrategien